Logo Praxis Lichtpunkt

Psychodrama-Gruppentherapie Kinder

Manche Kinder haben immer wieder Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern oder Erwachsenen und leiden im weitesten Sinne unter Beziehungsproblemen. Diesen Kindern kann mit einer Gruppentherapie oftmals besser und wirkungsvoller geholfen werden als in der Einzeltherapie, denn in der Gruppe zeigt sich das problematische Verhalten direkt in der Interaktion und kann hier auch therapeutisch beeinflusst werden.

Die Gruppentherapie eignet sich für verhaltensauffällige Kinder mit Beziehungsproblemen in der Familie und deren Umfeld. Sie können vielfältig sein, oft stark auffallend, aber auch als stilles Rückzugsverhalten. Beziehungsprobleme in der Schule können sich ebenfalls unterschiedlich zeigen, von auffällig aggressiv-störend bis zu gehemmtem und ängstlichem Verhalten.

Das Verfahren der Psychodramatherapie

Die Psychodramatherapie kommt dabei dem psychischen Entwicklungsstand der Kinder, innere Spannungen und Konflikte eher im Handeln zu bewältigen, sehr entgegen: Die vielschichtigen Wirkweisen des Psychodramas lassen einen breiten Indikationsbereich zu. In kindgerechter Weise können die Kinder ihre Konflikte auf der Symbolebene darstellen und bearbeiten. Im „So-tun-als-ob” des therapeutischen Spiels wird es ihnen ermöglicht, über ihre Lebensrealität hinauszugehen und Rollen und Szenen auszuprobieren, die ihr bisheriges Leben nicht zugelassen hat. Ferner ist das Spiel nicht nur Ausdruck des Unbewussten. Die Kinder müssen in der Gruppe ihre Ansprüche äußern, Absichten ankündigen und in einem Einigungsprozess Vorgehen und Lösungen miteinander vereinbaren. Diese kreative Kooperation fördert den sozialen Reifungsprozess.

Die Gruppen werden von einem erfahrenen Therapeutenpaar geleitet und stellen eine familienähnliche Situation dar. Die neuen Erfahrungen führen schließlich zu tiefgreifenden Veränderungen des Selbstkonzepts. So lernen die Kinder ihre Ressourcen zu nutzen und entwickeln das Vertrauen, auch in ihrer Besonderheit Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Ziele der Psychodramatherapie

Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstsicherheit, Entwicklung der Einfühlungsfähigkeit, Entwicklung der Kreativität, Kennenlernen alternativer Möglichkeiten des Handelns, Erweiterung der Sozialkompetenzen, Erhöhung der Kompromiss- und Konfliktfähigkeit, Bearbeitung seelischer Verletzungen.

Setting:
Es handelt sich um eine halboffene Gruppe, d.h. unter bestimmten Voraussetzungen können jederzeit neue TeilnehmerInnen aufgenommen wie auch “alte” entlassen werden. Die Gruppe besteht aus ca. 6 ungefähr gleichaltrigen Kindern. Die Sitzungsdauer beträgt 60-75 Minuten, je nach Altersgruppe. Die Gruppe findet einmal wöchentlich statt, die Schulferien ausgenommen.

Leitung:
Die Gruppe wird möglichst von einem gegengeschlechtlichen Therapeutenpaar geführt. In diesem möglichst lebendigen Wiederentstehen der Familienszene liegt die entscheidende Chance und der wesentliche Heilungsfaktor der Gruppentherapie.

Vorbereitungen zur Aufnahme in eine Psychodrama-Gruppentherapie:
Vor der Aufnahme eines Kindes erfolgt ein Erstgespräch mit den Eltern, dem Kind und den beiden GruppentherapeutInnen. Das Kind soll dabei genau erfahren, worüber seine Eltern „klagen“. Dadurch soll eine Therapiebedürftigkeit/ -notwendigkeit erkennbar werden. Außerdem erhält das Kind die Gelegenheit, seinen Standpunkt darzulegen. Sind alle einverstanden, bietet das Therapeutenteam seine Hilfe bei der Lösung der Probleme mit der Vereinbarung von Terminen an, sofern sich eine Gruppentherapie-Indikation ergibt. Dann wird dem Kind erklärt, worum es in der Psychodrama-Gruppentherapie geht, und es wird mit den Spielregeln vertraut gemacht.
Die Therapiedauer beträgt ungefähr ein Jahr nach fünf Probesitzungen.

Elternarbeit:
Kindern kann nur dann wirksam geholfen, wenn die Eltern die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Anteile und Motive zu erkennen und zu bearbeiten. Dies macht eine parallel stattfindende Elterngruppe notwendig. Zudem findet hier ein gegenseitiger Austausch zwischen Eltern und GruppentherapeutInnen statt: Was ist in der Familie oder in der Schule passiert, wie nehmen die Eltern sich und das Kind wahr? Die LeiterInnen schildern Entwicklungen und Beobachtungen aus der Kinder-Gruppentherapie.

Lehrerberatung/-kooperation (im Bedarfsfall):
Viele Kinder der Gruppe zeigen Leistungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten in der Schule. Verhaltensstörungen führen schnell zu Beziehungsstörungen zwischen dem Kind und der Lehrkraft. In diese negative Dynamik geraten dann häufig auch die Eltern des Kindes. Eine beiderseitige Macht-/Ohnmachtspirale kann die Folge sein, wodurch sich die Symptomatik weiter verfestigen wird. Im Sinne eines ganzheitlichen und systemischen Therapieansatzes kann es daher großen Sinn machen, das schulische Konfliktpotenzial mit einzubeziehen. Unsere Praxis hat gezeigt, dass bei den LehrerInnen ein großer Unterstützungs- und Beratungsbedarf vorherrscht und unsere entsprechenden Angebote gut angenommen werden. Hierbei bieten sich folgende Konstellationen an:
Lehrer-Berater-Gespräche
Lehrer-Eltern-Kind-Beratergespräche
Hospitationen in der Schulklasse mit gemeinsamen Auswertungen

Therapieabschluss:
Nach Zielerreichung wird das Therapieende gemeinsam vorzeitig festgelegt, so dass eine ausreichende Ablösungsphase gewährleistet ist. Die Gruppentherapie endet dann mit einem gemeinsamen Eltern-Kind-Auswertungsgespräch.

Setzen Sie sich mit mir in Verbindung.